Vor fünf Jahren seien außerhalb des Krankenhauses elf Prozent all jener Wienerinnen und Wiener gerettet worden, die von einem plötzlichen Herztod bedroht waren. Mittlerweile habe sich die Zahl der Überlebenden verdoppelt, hat Bürgermeister Michael Ludwig heute, Montag, bei einer Pressekonferenz des Vereins PULS zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes gesagt. Zu verdanken sei diese positive Entwicklung dem unermüdlichen Engagement der Wiener Einsatzorganisationen, aber auch jenem von Unternehmen und Vereinen, allen voran des Vereins PULS. Anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Wiederbelebung lud der Verein all jene Personen und Organisationen in die Hauptfeuerwache Floridsdorf ein, die mit ihm gemeinsam für das gleiche Ziel einstehen: Wien zur „herzsichersten Stadt“ zu machen.
Bürgermeister Michael Ludwig hielt eröffnende Worte und bezeichnete den Verein Puls als „wichtigen Motor“ gegen den plötzlichen Herztod. „Wien ist in jeder Hinsicht eine sichere Stadt, das gilt auch für die Bekämpfung des plötzlichen Herzstillstandes“, sagte er. Der Verein PULS habe geholfen, die Erfolgsquote bei der Wiederbelebung maßgeblich anzuheben, indem er die Verfügbarkeit von Defibrillatoren im öffentlichen Raum ausgebaut und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert habe. Die Stadt Wien werde künftig noch mehr Möglichkeiten schaffen, Menschen zu helfen, etwa mittels Schulungen sowie der Installation von mehr öffentlichen Defibrillatoren. „Jeder soll helfen können, wenn ein Mitmensch einen Herzstillstand erleidet", sagte Ludwig. Ludwig dankte allen teilnehmenden Organisationen wie der Berufsrettung Wien, der Feuerwehr Wien, dem Arbeiter Samariterbund, den Maltesern, den Johannitern, der MedUni Wien, dem Wiener Stadtschulrat, der GEWISTA und zahlreichen anderen privaten Initiativen.
Die Sensibilisierung für den plötzlichen Herztod beginne schon im Volksschulalter, ergänzte Harry Kopietz, Präsident des Vereins PULS und Abgeordneter zum Wiener Landtag. Schülerinnen und Schülern der dritten Volksschulstufe lertnen im Rahmen des Projekts „Ich kann Leben retten“, wie man reanimiert, da es „nie zu früh ist, mit dem Helfen anzufangen“. Mittlerweile würden 20.000 SchülerInnen pro Jahr in Wiederbelebung geschult, von 800 Wiener Volksschulklassen hätten mehr als 700 an der freiwilligen Aktion teilgenommen, sagte Kopietz. Schon bald soll das Projekt auch in der vierten Schulstufe angeboten werden.
„In ganz Wien sind Defibrillatoren installiert. Sie befinden sich an U-Bahn-Knotenpunkten, in Amtshäusern und in Pensionistenwohnhäusern und kamen schon des Öfteren lebensrettend zum Einsatz. Wo es überall Defis gibt, weiß der wien.at-Stadtplan (www.wien.gv.at/stadtplan). Gemeinsam mit „Gewista“ wurden zudem zwölf öffentlich zugängliche Defi-Säulen installiert. Diese verfügen über einen Touchscreen, der Schritt für Schritt erklärt, wie man im Falle eines Herzstillstandes helfen kann.
„Wir freuen uns und es macht uns auch stolz“, so Gewista CEO Franz Solta, „mit unseren DEFI-Säulen - diese sind zur Zeit an 12 innerstädtischen Standorten verfügbar - einen Beitrag zur Herzsicherheit im Wiener öffentlichen Raum leisten zu dürfen. Die Gewista DEFI-Säulen beinhalten neben einem lebensrettenden Laien -Defibrillator, der 24/7 verfügbar ist, auch einen Touchscreen - den City Info Terminal - über den eine einfache Anleitung zu Erster Hilfe abrufbar ist. Als weiteres Public Value-Service stehen über den City Info Terminal ein Stadtplan und Serviceinfos zum unmittelbaren Standortumfeld zur Verfügung. Bei allen öffentlichen DEFI-Säulen der Gewista wurde im unmittelbaren Standortumfeld ein von der Gewista, der Stadt Wien und dem Verein Puls entwickeltes Schilderleitsystem installiert, das den Abstand zum jeweiligen DEFI-Standort in lebensrettenden Sekunden anzeigt. Hierbei handelt es sich um das erste öffentliche Leitsystem zu Defis, das in einer Stadt realisiert wurde und die klare Botschaft vermittelt, dass bei der Lebensrettung mit einem DEFI „JEDE SEKUNDE ZÄHLT!“.
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